Madagaskar! Nach
tagelangem Hin und Her fiel der Entscheid zugunsten des zweitgrössten
Inselstaates der Welt. Unsere Anforderungen an die Reise waren: Natur, Kultur
und Adventure. Und es gab definitiv von allem etwas.
Nach einem kurzen
Transfer vom Flughafen in Nosy Be und einer noch kürzeren Bootsfahrt vom Chanty
Beach gelangte ich auf die kleine Insel Nosy Sakatia. Der 3-tägige Tauchurlaub
entpuppte sich als Geheimtipp. Unkompliziertes Tauchen, eine intakte
Unterwasserwelt und ein einmaliges Wohlfühl-Ambiente liessen mich alle Sorgen
vergessen. Viel zu schnell verflogen die herrlichen Tage am Strand und die gemütlichen
Abende in der Sakatia Lodge. Doch ich freute mich auch auf die bevorstehende
2-wöchige Rundreise mit Marco und war gespannt, ob Madagaskar auch wirklich
hält, was es verspricht.I n Morondava hiess uns
Thierry am Flughafen willkommen. Sogleich machten wir uns auf den Weg zur
berühmten Baobab Allee. Der Anblick der seltsamen Bäume ist überwältigend und
die Fahrt mit dem 4x4 an Reisfeldern und Holzhütten vorbei wirkte exotisch.
Den Abend und den
kommenden Tag verbrachten wir im Kirindy Park, wo es verschiedenste Lemuren und
den pumaähnlichen Fossa zu bestaunen gab. Glücklich schafften wir es
rechtzeitig zum wunderschönen Sonnenuntergang nach Morondava.
Bereits den Tag
darauf flogen wir nach Tulear, wo wir auf eigene Faust mit Pousse-Pousse den
lokalen Markt besuchten und uns mit Gewürzen und anderen Köstlichkeiten
eindeckten. Am folgenden Tag wurden wir von Jimmy, unserem Guide für die
nächsten zehn Tage, im Hotel abgeholt. Die wüstenartige Gegend, die mit
einzelnen Pflanzen und grossen, rötlich schimmernden Felsformationen gespickt
war, machte die Fahrt zu einer Augenweide. Die Wanderung in diesem sogenannten
Isalo-Nationalpark war wunderschön und wider erwarten von natürlichen Pools
gesäumt, die zum Baden einluden. Des Weiteren wurden wir durch den lokalen
Guide über Leben und Riten des Bara-Stammes aufgeklärt. Erstaunlicherweise
haben es die Lemuren auch hier, in einer so abgelegenen Gegend, geschafft sich
anzusiedeln.
In Ambalavao konnten
wir neben dem zweitgrössten Rindermarkt des Landes auch die Seiden-, Papier-
und Weinproduktion bestaunen und im nahen Anja-Park die Katta-Lemuren hautnah
beobachten. Nach einer ca. 5-stündigen Fahrt erreichten wir am Abend des vierten
Tages den Nationalpark Ranomafana. Sein Anblick machte deutlich, wie
unterschiedlich doch die Regionen in Madagaskar sind. Aus einer eher kargen und
trockenen Region fanden wir uns inmitten eines Regenwaldes vor. Der abendliche
Spaziergang brachte so manches Chamäleon ins Taschen-lampenlicht und war ein
würdiger Abschluss des grandiosen Tages, den wir mit der Besteigung eines 2000m
hohen Berges im Andringitra-Nationalpark begonnen hatten. Am nächsten morgen
machten wir uns auf, den Nationalpark in einer ca. 6-stündigen Wanderung zu
erkunden. Dabei konnte man so manchen Vierbeiner beobachten: vier verschiedene
Lemurenarten, bizarre Geckos und perfekt getarnte Frösche, um nur einige zu
nennen.
Nach Ambositra, das
bekannt ist für Holzschnitzereien, ging es in die Stadt des Wassers, wie
Antsirabe auch genannt wird. Neben Thermalquellen bietet es vor allem Künstlern
die Gelegen-heit, den Touristen ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Da
werden aus alten Blechdosen Miniatur-Autos und aus Cebu-Hörnern Schmuck
und Geschirr hergestellt. Zudem
konnten wir per Zufall der Sonntagsbeschäftigung der männlichen Madagassen
beiwohnen: dem Hahnen-kampf (im Gegensatz zu den Philippinen tragen die Tiere
nur leichte Blessuren davon).
In Andasibe kämpften
wir uns durch unwegsames Gelände, um die grösste Lemurenart beobachten zu
können: der Indri. Die walartigen Rufe liessen die Riesen noch majestätischer
erscheinen. Das Perinet-Reservat ist einfach ein Muss für alle Naturliebhaber.
Unseren zweitletzten
Tag der Rundreise verbrachten wir in Ampefy, wo man Geysire und unzählige
Papaya-Plantagen beobachten konnte. Ganz in der Nähe gibt es auch noch den
sagen-umwobenen Lily-Wasserfall, bei dem uns die Guides, die noch Kinder waren,
so einiges zu erzählen wussten. In Antananarivo verabschiedete ich mich von
Marco, um noch einige gemütliche Tauchtage auf Nosye Be einzulegen, bevor ich
mich dann auch auf die Heimreise machen musste. Nun, welches Fazit lässt sich nach diesen drei Wochen zu Madagaskar ziehen?!
Madagaskar ist die
relativ teure Anreise absolut wert. Die Leute sind ausnahmslos freundlich,
hilfsbereit und angenehm im Umgang mit Touristen. Das Essen ist unglaublich
lecker (und dazu gesund) und das lokale Bier schmeckt besser als das zu Hause.
Ganz zu schweigen von den Eindrücken, welche Flora und Fauna hergeben. Wir
bedanken uns ganz herzlich bei Aquatravel, das die reibungslos verlaufene Reise
organisiert und uns wunderschöne Erinnerungen beschert hat. Und das Beste kommt
zuletzt: Wir haben erst einen Bruchteil von Madagaskar gesehen!
Autoren: Marc Sonderegger &
Marco Fehlmann
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